Pflege-SOS - Whistleblower“-Hotline für Pflegemissstände

Pflege-SOS: "Whistleblower“-Hotline für Pflegemissstände gestartet

Nach Missständen in Pflegeheimen hat der Freistaat Bayern heute bereits das zweite Whistleblowersystem in der Gesundheits- und Pflegebranche live geschaltet. Lesen Sie hier die Details und die daraus abgeleiteten Empfehlungen für Unternehmen der Gesundheits- und Pflegebranche.

Pflege SOS ist live

Die Anlaufstelle „Pflege-SOS Bayern“ hat das Gesundheitsministerium in Bayern mit dem Bayerischen Landesamt für Pflege aufgebaut worden. Bewohner, Angehörige und Pflegekräfte können über das Whistleblowersystem anonym Beschwerden vortragen. Nach Eingang eines Hinweises prüft die Meldestelle die Hinweise und leitet weitere Maßnahmen ein.

Ziel von Pflege SOS

Ziel des „Pflege-SOS Bayern“ ist es, dass eventuelle Missstände in Pflegeheimen in Bayern noch schneller erkannt und behoben werden können. Die Möglichkeit zu anonymen Meldemöglichkeiten wurde gerade vor diesem Hintergrund geschaffen.

Pflege SOS ist bereits das zweite staatliche Hinweisgeberportal in Bayern

Zur Bekämpfung von Korruption im Gesundheitswesen setzt die bayerische Justiz bereits seit längerem auf anonyme Hinweise. Pflege SOS ist bereits die zweite Meldestelle bayerischer Behörden für anonyme Hinweisgeber. Hinweisgeber müssen dabei keine Angst um ihren Arbeitsplatz wie bei einer offiziellen Anzeige haben. So sollen Hinweisgeber motiviert werden, anonyme Hinweise an staatliche Stellen abzugeben. Die Plattform für den Gesundheitsbereich ist ein digitales System, welches es möglich macht, dass durch den geschützten Postkasten Ermittler auch Rückfragen an die Hinweisgeber stellen können, ohne deren Identität zu enthüllen.

Wie kann Pflege SOS erreicht werden?

Pflege-SOS Bayern‘ ist kostenfrei sowohl telefonisch und per E – Mail erreichbar. Die Hürden, Missstände zu melden, sind also niedrig. Hinweisgeber müssen nicht mit Konsequenzen rechnen. Der zuständige Minister äußert sich in der Presseerklärung wörtlich: „Klar ist: Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehen mit den Informationen sensibel um. Niemand, der sich bei uns meldet, muss negative Konsequenzen für sich oder die Pflegebedürften befürchten. Ganz im Gegenteil: Das Angebot soll helfen. Oberste Priorität haben das Wohl und der Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner in bayerischen Pflegeheimen.“

Was sollten Unternehmen jetzt tun?

Betroffene Pflegeheime, Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen sollten zügig tätig werden und für die eigenen Mitarbeitenden eine Alternative zu den neuen staatlichen Meldemöglichkeiten einrichten. Denn: Die Betroffenen sollten Hinweisgebern Anreize setzen und externe Meldungen unbedingt vermeiden. Keiner sollte sich darauf verlassen, dass die staatlichen Empfänger von anonymen Hinweisen „sensibel“ mit den gewonnenen Informationen umgehen. Vielmehr haben es Unternehmen, vom Krankenhaus bis zum Pflegedienst, bei Hinweisen an Dritte nicht mehr in Hand, was die staatlichen Meldestellen mit den Hinweisen machen, wie sie mit den Informationen umgehen. Hier handelt es sich um kaum kalkulierbare Risiken für die betroffenen Unternehmen.

Mehr Informationen zu Whistleblower Meldestellen:

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Ihre Autor: 
Dr. Maximilian Degenhart, Rechtsanwalt & Compliance Officer (TÜV), Geschäftsführer Hinweisgeberexperte.de

Weiterführende Links: Hier finden Sie die Website „Pflege SOS“ des Freistaats Bayern.

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